Mein Hund ROCKY

Als mein letzter Hund auf mysteriöse Art und Weise verschwand, habe ich mich nach Monate langen Suchaktionen entschieden mir einen neuen Hund zu holen.

Es war nicht gerade leicht, weil ich auch noch immer die Hoffnung hatte, meine Deutsche Bracke würde sich wieder auffinden lassen. Er hatte auch kleine Schlaganfälle gehabt und ich denke, dass er dadurch irgendwann die Orientirrung verloren hatte.

Ich wünsche Ricci lebt in Frieden irgendwo!

Nach einer Zeit der Trauer über den ungeklärten Verlust von Ricci wollte ich wieder einen Hund haben. Bei der Suche eines geeigneten Hundes für mich ließ ich mir viele Monate Zeit. Es ist ja eine Verbindung für immer und dabei sollte man sich auch die Zeit nehmen.

Ich wollte hauptsächlich Tierheime unterstützen um dort die Hunde auszuwählen. Besser gesagt sollte sich schon der Hund für mich entscheiden.

Einen ganz besonderen Fall hatte ich im Tierheim Witten. Dort war ich mal wieder am Schauen bis sich so ein neun Monate alter Rotti (Rottweiler) an die Gittertür schmiegte und gekrault werden wollte. Zwei Wochen besuchte ich ihn täglich, damit eine Verbindung zwischen uns entstehen konnte.

Dann nahm ich den Hund mit nach Hause und da stellten sich die Probleme schnell ein. Es macht sich eine schwere Hüftgelenks-Dysplasie bemerkbar, die operiert werden müsste. Ich erkundigte mich sofort und stellte dabei fest, dass ich mit den Kosten für die Operation zum besagten Zeitpunkt überfordert gewesen wäre. Also gab ich den Rotti wieder her. Es war auch noch nicht zu spät, so dass er den Aufenthalt bei mir als einen Kurz-Urlaub sah.

So habe ich weiter geschaut ob ein Hund meine Hilfe brauchen konnte. Eines Tages las ich dann in der Tageszeitung eine Annonce, dass jemand seinen Labrador-Mischling abgeben wolle. Das war auch gleich in der Nähe von meinem Wohnort - in Bochum - und so fuhr ich nach kurzer Absprache mit dem Besitzer sofort dort hin.

Es ging auf einen Hinterhof mitten in der Stadt. Dort sah ich schon von weitem einen wunderbaren, stolzen Hund sitzen der uns mit festem Blick
anvisierte. Als wir aus dem Wagen ausstiegen, kam er sofort herbei, begrüßte uns recht freundlich und legte mir gleich seinen Ball vor die Füße.

Den Ball ignorierte ich erstmal, weil ich mir dachte, mich nicht auf diese kleinen dominanten Spielchen einzulassen, denn das hätte auch Folgen. Ich stellte fest, dass er aber nicht wie ein Labrador aussah und erfuhr dass er ein Dobermann-Mischling ist.
Da dachte ich, dass noch einiges auf mich zu kommen würde, weil ja diese Hunderasse zu der Zeit noch auf der Liste der Hundeverordnung stand.

Als wir dann dort ins Haus gingen trottete "Rocky" (wie ich ihn gleich nannte) lieb hinterher. Und als wir dann zusammen am Tisch saßen, legte er sich vor meine Füße. Darauf hatte ich gewartet. Das war das Zeichen das er sich für mich entschieden hatte. Ich rief sofort: "Diesen Hund nehme ich! Was wollt ihr als Entgelt haben?" "Nichts!", sagte der Hundebesitzer, "Hauptsache er ist in guten Händen bei dir und dass er dich mag das sehe ich!"