Die Psyche des Menschen - Seite 3 © Dirk Riske

 

Die Anima

Die Anima ein Archetypus - spiegelt sich in der unbewussten Psyche wieder. Dies ist eines der mächtigsten Archetypen. Er ist ein Archetypus des Seelenlebens der Weiblichkeit im Unbewussten des Mannes. Er verkörpert alle weiblichen Seeleneigenschaften im Mann.

Die Anima entwickelt sich im auseinandersetzen des Mannes mit der Mutter oder der weiblichen Bezugsperson. Sie enthält aber auch alle Erfahrungen der weiblichen Ahnenreihe. Die Erfahrungen können sich wiederspiegeln in Träumen, Phantasien und auch Visionen.

Hat ein Mann z.B. negative Erfahrungen mit seiner Mutter gemacht, die prägnant sind, so ist seine Anima entsprechend geprägt. Er erlebt dann seine Anima in schlechter Laune, Unzufriedenheit, Reizbarkeit, übertriebenem emotionalem Verhalten oder in Überempfindlichkeit.

Auch wird eine solche Anima ihm immer wieder zuflüstern, er sei unzulänglich. Andere Folgen können sein: Angst vor Impotenz, oder eine Lebensmelancholie bis hin zur tiefen Depression.

Wenn diese gefährlichen Seiten der Anima nicht erkannt werden und nicht bearbeitet werden, so wirken sie ein Leben lang auf das Bewusstsein ein. Wie kann sich z.B. so die gesunde Rohkost entfalten, wenn man von dem Gedanken geprägt ist, man sei ein Versager?

Männer erleben ihre Anima als eigene unbewusste Weiblichkeit in der Projektion auf ganz bestimmte Frauen, wie z.B. auf die Hure, die Ehefrau, die Mutter , die Schwester, usw.

Die Anima zu bearbeiten heißt, die Anima anzuerkennen als eigenständige Macht im Unbewussten. Träume, Visionen, Phantasien, Launen und Gefühle ernst zu nehmen. Sie sind eigenständige Realitäten. Man kann sie ausdrücken in Malen, Basteln, Schreiben, Musizieren, Bewegungsformen wie Tanz, Yoga, usw., und dann durch die Beobachtung der eigenen Kreation in Erfahrung bringen, was sie einem sagen wollen.
Julia C. R. AnimusReiki ist eine Hilfe zu erkennen, dass die Anima nicht das Bewusstsein ist, das sich ja vom Ich unterscheidet. Man kann sich durch solch eine Übung von der Anima differenzieren und kann dadurch die Projektion auf andere Menschen zurück nehmen - Schritt für Schritt.
Ist die Anima erfolgreich bearbeitet worden, so können die ersten wahren Kontaktaufnahmen mit dem Selbst erfolgreich sein.

Der Animus

Der Animus ist die Pendant zur Anima des Mannes. Er repräsentiert die männliche Seite in der Frau. Allerdings gibt es einige wichtige Unterschiede: Er äußert sich in Gesten, unabänderlichen Überzeugungen, die kommen mit einer gewissen Gefühlskälte und Eigensinnigkeit rüber. Der Animus ist vom Vater geprägt und wird auf alle Männer projiziert die die Aufmerksamkeit der Frau erregen.

Ein negativer Animus äußert sich in einer inneren Stimme, die der Frau zuflüstert, dass sie ein hoffnungsloser Fall sei, das sich sowieso im Leben nichts ändert. Er vermittelt eine Art Hoffnungs- und Sinnlosigkeit. Der positive Ausdruck sind die schöpferischen Qualitäten in der geistiger Initiative und in der geistigen Klarheit.
Die meisten Frauen (auch Männer) identifizieren sich mit den inneren Stimmen und meinen dann, es seien ihre eigene Gedanken und Gefühle, dann können sie sich kaum noch objektiv damit auseinandersetzen.

Erst, wenn der Besessenheitszustand beendet ist, stellt man fest, dass man Dinge gesagt hat oder getan hat, die man nicht so meinte.

Diese beiden Archetypen des männlichen und weiblichen, die direkt aus dem Selbst geboren werden, können für den Mann zur Aufgabe werden, sich mit den Bildern und Aspekten des Alten Weisen, des erfahrenen und überlegenen Greises, des Heiligen oder des Meisters auseinander zu setzen.
Die Frau kann zur Aufgabe haben, sich mit den archetypischen Bildern, die das weibliche Wesen in all seinen Aspekten verdeutlicht, wie z.B. die weise Frau, die Greisin, die Göttin, usw. zu beschäftigen.

Aus diesen beiden Aufgaben heraus kann ein Mann, ein vollständiger Mann, der seine eigentliche Männlichkeit und Weiblichkeit erkannt hat und ins Leben integriert hat werden. Auch die Frau kann dann endlich vollständig werden. Alle Aspekte des Seins sind zu ergründen, Projektionen aus dem Außen zurückzunehmen und zu lernen sich vom Unbewussten zu unterscheiden.

Jetzt erst ist der Weg zum Selbst frei.

Das Selbst

Space Gate\copyright Regina F. RauAuch das Selbst drängt zur Realisierung. Das Ziel menschlicher Entwicklung ist die Selbstverwirklichung, Selbstwerdung.

Das Selbst ordnet alle anderen Archetypen an - ist Subjekt der gesamten Persönlichkeit. Es äußert sich in Symbolen und Bildern.

Das Selbst bringt auch Symbole hervor, das Symbol der Einheit, wie z.B. Mandalas, Yin-Yang-Symbol, usw.. Sie treten dann in Erscheinung, wenn durch Bewusstseinserweitung ein neuer Persönlichkeits-Schwerpunkt geschaffen wird.

Der Archetyp des Selbst ist es, wonach letztendlich alle Menschen suchen. Sie wollen sich doch selbst verwirklichen. Das tue ich auch und die meisten von euch wünschen sich das doch auch -insbesondere wenn es um die Rohkost geht, und man scheinbar nicht so gut voran kommt.

Dies ist nicht als der letzte feine Schliff zu betrachten, sondern als eine Notwendigkeit, wenn man nach vollkommener Gesundheit strebt, wie es hier auf der Erde zu dieser Zeit noch möglich ist. Reiki ist hierbei ein wunderbares Werkzeug, um voran zu schreiten.

Hier noch mal eine Zusammenfassung:

Zuerst beginnt man die eigene Persona zu ergründen: man forscht nach Verhaltensweisen, wo man sich Selbst unterdrückt. Man beseitigt hinderliche Masken und Rollen. Dann wendet man sich dem inneren Kind zu, es muss geheilt werden. Schmerzliche Erfahrungen aus der Vergangenheit müssen bearbeitet werden.
Damit ist natürlich auch die Integration unseres Schattens gemeint, das was man für sich abgelehnt hat und deswegen auf andere Menschen projiziert wurde, um dort bekämpft zu werden. Nun nimmt man es an und akzeptiert es. Wenn die Aufgaben nur annähernd gelöst sind, hat man weit aus größere Freiheiten und Segnungen.

Erreichen wir auf unserem Entwicklungsweg über die Archetypen Anima und Animus das Selbst und dies mit der Rücknahme aller Projektionen, der persönlichen wie der archetypischen, so haben wir den Schritt zur Selbstverwirklichung getan.

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