Die Psyche des Menschen - Seite 2 © Dirk Riske |
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Das innere Kind Der Zeitraum von der Verbindung der Seele mit dem Körper über die Beburt und das Kindesalter bis hin zur Pubertät ist von größter Bedeutung für einen Menschen. Den meisten Probleme im Erwachsenenalter liegen schmerzhafte Erinnerungen innerhalb dieser genannten Zeitspanne zugrunde. Die Summe all dieser Erfahrungen bezeichnet man als "inneres Kind". Wenn wir intensive schmerzhafte Erfahrungen haben oder hatten, fügten diese unserer Seele tiefe Wunden zu, die geheilt werden müssen. Denn sonst würden ihre Auswirkungen den Erwachsenen bestimmen - und ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung wäre so kaum möglich. Die meisten Erfahrungen und Erlebnisse sind ins Unterbewusste verdrängt - aber sie strahlen von dort aus wie ein Magnet ins Leben hinein. Dann wissen wir nicht, wie uns so geschieht - warum alles so oder so verläuft - und wir fragen uns "warum habe ich immer diese Depressionen", oder "warum bin ich so schlecht drauf". Das verletzte innere Kind in uns ist oft der Grund, weswegen wir in manchen Situationen keine Kontrolle mehr über uns haben und ein Verhalten anderen gegenüber zeigen, was wir später dann bereuen - was uns leid tut. Deshalb ist es auch eine Notwendigkeit, unser inneres Kind zu heilen - es mit Licht und Liebe zu balsamieren. Ob dein inneres Kind verletzt ist, kannst du an folgenden Fragen, die du mit "Ja" beantwortest, gut erkennen:
Der Schatten Der Schatten ist der andere Teil der Persönlichkeit unseres Unbewussten. Wie wir uns denken können, hat der Mensch nicht nur gute und helle Seiten, sondern auch dunkle Seiten. Dazu gehören die eigenen Schwächen und die banalen, primitiven, ordinären (inferiosen) Persönlichkeitsanteile. Da wir Menschen uns meist ausschließlich als gut empfinden, werden all jene Inhalte, die "einfach nicht zu einem gehören dürfen", verdrängt. Die Summe dieser verdrängten Inhalte bilden den Schatten eines Menschen. Auch
der Schatten hat wie das innere Kind eine eigene Dynamik aus dem persönlichen
Unbewussten. Projektion bedeutet: der Schatten, das innere Kind wird bei uns nicht erkannt, wird abgelehnt oder bekämpft und daher sind sie uns nicht bewusst. Das Unbewusste aber strebt danach, die gesamte eigene Persönlichkeit bekannt machen zu wollen und es drängt nach außen und wir bekämpfen diese Eigenschaften dann bei anderen Menschen. Als Projektionsträger werden dann natürlich Menschen oder Gegenstände verwendet, die dafür geeignet sind, und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Inhalt der Projektion haben. Das Ich hat dann eigentlich die wunderbare Möglichkeit, die Inhalte seines Unbewussten im Außen wahrzunehmen! Doch genau das können die meisten Menschen im allgemeinen nicht erkennen. Anstatt die Projektion zurück zu nehmen und diese als selbst dazugehörig zu sehen, bekämpft er sie unerbittlich. Betrachten
wir einmal die Arroganz, die zur Psyche der meisten Menschen gehört.
Das Unterbewusste möchte uns nun zeigen, dass dieses Merkmal zu uns
gehört. Doch um es uns zu zeigen, sucht es im Außen nach den
geeigneten Menschen, die uns dies nahe bringen könnten. Und meistens
sind es dann auch Menschen, die gewisse arrogante Züge ausleben.
Unsere eigene Arroganz wird zusätzlich auf dieses Gegenüber
projiziert und der Mensch wird nun als absolut arrogant erlebt, arroganter,
als er eigentlich ist. Was uns bei anderen oft aufregt und provoziert, ist oft ein ganzer Teil von uns. Die Schattenprojektion steht der eigenen spirituellen Entwicklung entgegen. Der Schatten sollte uns bewusst werden. Diese Bewusstwerdung kann zur Lebensaufgabe werden. Wenn wir alle ein Teil des Einen, des Großen, oder Teil von Gott sind, so gehören alle Menschen zusammen und bilden eine Einheit. Nur hält eben jeder Mensch einen anderen Aspekt inne. Da die meisten von uns dieser Einheit nicht bewusst sind, können wir nicht erkennen, dass jeder Mensch immer ein Aspekt des anderen ist und aus sich selbst lebt. Wir sollten erkennen, dass das Objekt unseres Kampfes immer nur wir selbst sind - und dass sich im Außen - welches wir ablehnen - immer nur unser Schatten spiegelt, den wir projiziert haben. Der Schatten hat natürlich auch lichte Aspekte. Dazu
gehören alle positiven Eigenschaften, die man nicht wagt auszuleben.
Dazu gehören die Anlagen und Fähigkeiten, die man bei Anderen
bewundert, welche man selbst in sich trägt, die aber unterentwickelt
sind. Hier wieder ein paar Fragen, die helfen könnten:
Zusammengefasst: Das
persönliche Unbewusste sind all jene Bereiche, Erlebnisse, Wahrnehmungen,
die ein Mensch erlebte - aber es in das Unbewusste sinken ließ,
weil er es vergaß oder verdrängte. Das kollektive Unbewusste Das kollektive Unbewusste möchte ich nun kurz erläutern. Wenn man sich näher damit beschäftigt, versteht man, warum sich jenes so oder so verhält. Es ist eine Schicht des Unbewussten dessen Vorhandensein sich nicht aus dem Leben eines Einsamen erklären lässt. Das kollektive Unbewusste zeigt sich an gewissen Verhaltensmustern und Funktionsweisen der Psyche, die allen Menschen gemein sind. Reaktionen z.B. auf Gefahr sind bei den meisten Menschen gleich - das hat auch nichts mit der Rasse des Menschen zu tun. Alle Menschen sind nach dem gleichen Muster aufgebaut. So wie auch z.B. alle Pferde nach dem gleichen Muster aufgebaut sind. Es gibt auch unterschiedliche Pferde, der Bauplan, das Muster jedes Pferdes ist gleich. Das Muster können wir niemals vollständig erkennen, jedoch die individuellen Ausformungen dieser Muster in unserer Welt. Das
kollektive Unbewusste stellt nun ein solches Muster dar. Dieses Muster
ist für alle Menschen gleich und deswegen bezeichnet man es als archetypisch.
Aus diesem Muster können Teile herausgenommen und einzeln betrachtet
werden. Nimmt man wieder den Pferdearchetypus, so hat man erst mal das Gesamt-Muster. Aus diesem Muster entstehen Pferde. Alle sind unterschiedlich und individuell. Der Mensch nimmt somit die Pferde in Form von Bildern wahr. Da es viele Pferde in der Menschheitsgeschichte gegeben hat, mit unterschiedlichem Verhalten und Aussehen, gibt es auch unterschiedliche Bilder mit den entsprechenden Erfahrungen, die der Mensch mit den Pferden gemacht hat. So gibt es Bilder vom ungestümen Hengst - sowie auch von der lieblich grasenden Stute. Der Kern dieses Bildes ist überall gleich, und wird als archetypisch bezeichnet. Das sind dann die Bilder, die grundsätzlich an jedem Pferd anhaften. Jedes Bild hat auch eine bestimmte Kraft oder Energie. Diese ist bestimmt aus allen Erfahrungen, die Menschen mit Pferden gemacht haben. An den Archetypen verfestigen sich also alle Menschheitserfahrungen in Form von Bildern, die im laufe der Zeit immer inhaltsreicher werden. Diese Bilder können nun in das Bewusstsein dringen und dort zerstörerisch wirken. Wenn wir diese Zusammenhänge erkannt haben, können wir frei werden von Ängsten, die unser Essverhalten beeinflussen können.
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