Wildkräuter - Seite 3

"Ich will ehrlich sein", sagt mir die Seminarteilnehmerin Anke, "ich bereite hin und wieder ein UrKostgericht zu. Das garantiert mir stets ein höchst genußvolles, feudales Essen!"

»So feudal ist UrKost aber eigentlich nicht«, antworte ich.

"O doch!" sagt sie", wenn ich die dann meinem Mann vorsetze, sagt der immer: "Was? UrKost? Komm wir gehen ins 5-Sterne-Restaurant."

Mit dem Verzehr von Bananen solltest Du Dich, wenn biologisch angebaute Früchte nicht zu bekommen sind, etwas zurückhalten. In den Bananenplantagen wird sogar vom Flugzeug aus gespritzt und stark chemisch gedüngt. Die grün geernteten Früchte werden an den Schnittstellen mit Thiabendazol, die Kisten mit Fungiziden besprüht und bei uns mit Ethylen begast. (Natürlich gereifte Bananen erkennst Du an den schwarzen Samen in der Frucht.)

Naturläden und Asien-Shops führen aber viele biologisch angebaute Bananensorten. Je mehr wir sie kaufen, desto mehr unterstützen wir den biologischen Anbau und desto preiswerter sind sie später einmal zu haben. Wenn Du's Dir erlauben kannst, sieh hier nicht auf eine Mark.

Trotzdem wirst Du nicht so verrückt sein und die Bananen mit der Schale essen, wie es ein 120%iger Anhänger von mir macht! Ganz einfach deshalb nicht, weil selbst die Affen sie schälen!

Um die vorbeugende Behandlung von Zitrusfrüchten gegen Blau- und Grünschimmel mit Diphenyl, Orthophenylphenol und Thiabendazol weißt Du. Diese auf der Schale der Frucht aufgebrachten Konservierungsmittel gehen nachweislich auch ins Innere der Frucht über. Zum Import genügt es, so behandelte Früchte mit der entsprechenden E-Nummer zu kennzeichnen. Der früher übliche Zusatz »Schale nicht zum Verzehr geeignet« ist nicht mehr erforderlich. Wisse: Der Vermerk »unbehandelt« bezieht sich lediglich auf den Zeitraum nach der Ernte. Nur Früchte aus kontrolliert-biologischem Anbau garantieren Dir, daß auch während der Reifezeit am Baum keine Chemikalien verwendet wurden.

Bei Zitrusfrüchten wird, wie bei Bananen, zur Nachreifung der grün gepflückten Früchte eine Begasung mit Ethylen vorgenommen. Ethylen gilt bislang als ein unschädliches Gas. Solange bis ein noch nicht bestochener Professor nach Jahren erkennt, wie schädlich sich für Dich und Deine Kinder dieses Gas erwies. Deshalb: greife nur zu naturgereiftem Obst à 980/(2).

Die Rückstände im Boden aus früheren Düngungen und die Belastungen mit Fremdstoffen aus der Luft mußt Du auch bei biologisch arbeitenden Landwirten in Kauf nehmen. So ist beispielsweise der Leinsamen cadmiumverseucht, das Getreide mit Nitrat und die Weizenkleie arg mit Blei belastet.6113 Auch die Nahrungsmittel aus der dritten Welt enthalten viele Pestizide, die bei uns längst verboten sind. So gelangt das Gift doch wieder an die zurück, die es nach dort verkauft haben. Und wie hat man die armen Bauern in Afrika dazu gebracht, statt wie bisher mit Kompost nun mit Chemie zu düngen und den Verbrechergiftwerken die Pestizide, Herbizide, Fungizide, Vermizide und das schreckliche Lindan abzukaufen? Gerissener geht's nicht mehr: Man macht große Werbung mit »Dawa ya mboga«. Und diese Worte heißen: »Medizin für Gemüse.« Zu ihrem gerechten Pech und als Vergeltung für die Vergiftung des Bodens schädigen sich die Landwirte selbst am stärksten mit den Giften, die sie auf ihre Felder spritzen, denn sie atmen davon ja eine Menge ein. Und die Gifte bringen ihnen Krankheit und frühen Tod. Daß Du pestizidfreie und kontrollierte Bio-Nahrung erhältst, dafür können nur die folgenden landwirtschaftlichen Verbände garantieren, deren Produkte Du am besten aus dem Naturladen (nicht Reformhaus) holst!

Deutschland: ANOG, Bioland, Biokreis Oberbayern, Demeter, Naturland

Wie bereitest Du Dir Deine UrKost richtig zu?

Am einfachsten ißt Du alles so: In der linken Hand das Obst, in der rechten das wilde Grün. Links reinbeißen, rechts reinbeißen, Mund schließen, bedächtig kauen, furchtlos schlucken. Willst Du es vornehmer, dann halte Dich daran: Iß UrKost möglichst unzerkleinert.

Für Wildsalate zerzupfe das Grün möglichst mit der Hand, nachdem die Tunke oder Soße vorbereitet ist. Die kann bestehen aus:

  • etwas Quellwasser mit Zitrone vermischt plus Gewürzen wie Kümmel, Anis, Fenchel, Rosmarin, Oregano, Wacholderbeeren,
  • einer zerdrückten Avocado (für je eine Person), oder
  • zwei bis drei zerdrückten Bananen für je eine Person.
  • Als Zugabe sind wegen des besseren Geschmacks möglich: 2 Bio-Tomaten oder 1/2 Gurke oder Feld-, Kopf-, Endivien- oder Pflücksalate (biologisch) bis zur Hälfte der Wildsalatmenge.

Quelle Franz Konz www.bfgev.de

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