Uschi's
Erfahrung mit "Diabetes" von Juli 2005
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Bei mir wurde mit 41 Jahren im Februar 2005 Typ I Diabetes diagnostiziert und während eines 2-wöchigen Krankenhausaufenthalts wurde ich mehr schlecht als recht auf eine Insulintherapie eingestellt. Für die Diabetiker unter den Lesern: zu Beginn habe ich
Im Krankenhaus (es handelte sich um eine Spezialklinik für Diabetes) wurde mir Folgendes erklärt:
Nach 2 Wochen ging mein Insulinbedarf immer mehr zurück. Ich fragte, was nun los ist. Erklärung
KH: Aha. Sie befinden sich in der sog. Honeymoon-Phase'.
Das ist eine bei Typ I oft auftretende Remissionserscheinung. Ihre Bauchspeicheldrüse
erholt sich gerade und stellt wieder selbst Insulin her. Beide Gespräche waren für mich ausreichend, um zu begreifen, dass sie eben gar nichts wissen und mir daher auch nicht wirklich helfen können. Ich bin schon immer eine schwierige Patientin gewesen. Ich stelle den Ärzten grundsätzlich gerne viele Fragen, und bin sauer, wenn sie diese nicht oder aus meiner Sicht unlogisch beantworten. Mein Misstrauen in die Schulmedizin war also schon vorhanden. Zum anderen habe ich in den 90igern nach Fit-For-Life gegessen und weiß aus dieser Erfahrung, was man mit einer Ernährungsumstellung bewirken kann. Diese beiden Grundlagen waren sicher ausschlaggebend für den weiteren Verlauf: Nach einem Monat erhielt ich einen Buchtipp (Unsere Nahrung - Unser Schicksal von Dr. Bruker) von einen guten Freund und stellte ab da meine Ernährung um: Zucker und Weißmehlprodukte wurden sofort gestrichen, meine Ernährung bestand zu ca. 80 % aus Rohkost. Nach 4 Wochen war ich komplett vom Fremdinsulin weg. Ich musste zwar mit dem Essen aufpassen (wenig Kohlenhydrate), aber nüchtern lagen meine Werte immer zwischen 70 und 90 - gesunde Werte also! Danach versuchte ich es mit einer sog. Low-Carb'-Ernährung und aß ca. 1 Monat lang nach der LOGI-Methode, wodurch mein Blutzucker zwar auch nach dem Essen schön unten blieb (unter 120), aber die massive Zufuhr von tierischem Eiweiß schreckte mich mit der Zeit ab und ich fühlte mich mental irgendwie nicht wohl dabei - da wirkte sicher noch der alte Einfluss der Fit-For-Life-Ernährung. Zu
dieser Zeit stieß ich auf Dr. Schnitzer, der verspricht, dass durch
eine mehrwöchig durchgeführte Intensiv-Kost (100% Rohkost) Diabetes
(auch Typ I) ausgeheilt bzw. sehr stark gelindert werden kann. Herr Ich
habe daraufhin also 4 Wochen lang 100% Rohkost gegessen und fühlte
mich so wohl dabei, dass ich beschloss, die Rohost-Kur auf unbestimmte
Zeit zu verlängern, also generell Rohköstlerin zu werden. Das
ist nun seit ca. 12 Wochen so. Meine Blutzucker messe ich nur noch stichprobenartig
und wenn ich das tue, ist er wie immer: nüchtern 70-90, nach dem
Essen geht er nicht über 140. Ich bewege mich sehr viel und Ich habe die ziemlich große Hoffnung, dass sich meine Pankreas mit der Zeit, wenn ich bei 100% Rohkost bleibe, regenerieren wird. Ich glaube, dass es bei meinem Krankheitsverlauf günstig war, dass ich 1. nur sehr kurze zeit Fremdinsulin gespritzt habe und 2. dass ich sehr schnell immer mehr Rohkost in mein Leben integriert habe. Interessanterweise ist mit meiner Faszination für die Rohkosternährung die Diabetes stark in den Hintergrund getreten. Sie war also so etwas wie ein Auslöser, sie ist aber inzwischen nicht mehr der Grund für das Rohkostessen. Ich fühle mich eher wieder wie damals mit Fit-For-Life - ich will wissen, wie mein Körper sich weiter verändert und beobachte dies gespannt mit viel Enthusiasmus. Das Bronchialasthma, was mich seit ich 16 bin vor allem in den Sommermonaten belastete, hat sich seit der DM-Diagnose sehr in den Hintergrund verzogen - ich habe den Eindruck, dass es momentan nur im Zusammenhang mit Entgiftungskrisen auftaucht. Auch die üblichen allergischen Reaktionen in den Sommermonaten (leichte Heuschnupfensymptome, wie morgendliches Nasenlaufen und tränende Augen) blieben bisher fast komplett aus - liegt eventuell alles an der Rohkost. Das Cortisonspray, mit dem ich es die letzten Jahre behandelte, nehme ich seit Diagnose des DM nicht mehr (habe es ja auch nicht mehr gebraucht). Besagter Dr. Schnitzer meinte, bei mir läge wohl eine klassische Verschiebung der Intoxikation (? - nach Dr. Reckeweg) vor. -> als Kleinkind Ekzeme, als größeres Kind Bronchitis, als Teenager Asthma, als Erwachsener Diabetes - denn jede Krankheit wurde für sich nie ausgeheilt, sondern immer nur unterdrückt. - Ein sehr interessanter Gedanke, finde ich. Ich suche zur Zeit noch nach der für mich richtigen Rohkost-Form. Momentan lebe ich eine Mischung aus der 'Verdaungsschwächen-beseitigen-Theorie' von Müller-Burzler und soweit mir möglich nach David Wolfe, aber in jedem Fall 100% vegane Rohkost. Eine Darmsanierung und eine Amalgam-Entfernung stehen als Nächstes auf dem Plan, daher bin ich auf der Suche nach einem HP zwecks Ausleitung etc... Meine
Mahlzeiten bestreite ich zur Zeit hauptsächlich aus sehr wenigen
süßen Früchten (fast nur morgens als Frühstück
und fast immer zusammen mit Nüssen, die als Fettbremse wirken), vielen
nicht-süßen Früchten, viele grünblättrige Salate,
wenige Wurzelgemüse, ein paar Kräuter (leider momentan nur die
von essbare-landschaften, denn ich weiß wirklich nicht, wo ich mitten
in Berlin 'was pflücken soll, wo noch kein Außer der Ernährungsumstellung habe ich vieles in meinem Leben überdacht (Job, das Alleineleben, das Stadtleben, die Freunde, Spiritualität), denn auch ich glaube, dass beide Komponenten stimmen müssen, um gesund zu sein bzw. zu werden: Ernährung und Lebensumstände, Geist und Körper also. Mein Ziel für die Zukunft ist es, diese sog. 'Remissionsphase' zumindest aufrecht zu erhalten und idealerweise natürlich voranzutreiben. Ich habe die Erkrankung als Botschaft verstanden, die mich zu neuen Ufern und Möglichkeiten für mich selbst führen soll - eventuell zur Rohkost, eventuell zur Heilung von DM Typ1 als Beispiel für andere, eventuell für etwas ganz anderes, was ich noch nicht kenne... wer weiß. Liebe Grüße Uschi |
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